Zur Vergrämung der Feldlerchen
Bauvorbereitungen Area 3-Ost laufen an – trotz schwebendem Eilantragsverfahren
Zurückkehrende Feldlerchen werden aktiv vergrämt
Seit Beginn der Woche regt sich etwas auf dem Gebiet des geplanten Interkommunalen Gewerbegebietes AREA 3 – Ost östlich der alten B3 zwischen den Ortschaften Angerstein und Bovenden. Baufahrzeuge rückten an, Hunderte Meter Absperrband wurden gespannt und Inseln von Bauzäunen errichtet – Maßnahmen offensichtlich mit dem Ziel, die vom Aussterben bedrohten Feldlerchen und andere Zugvögel, die zeitgleich aus ihren Überwinterungsgebieten zu ihren angestammten Revieren ins Leinetal zurückgekehrt sind, zu vergrämen.
Seit Beginn der Planungen hat sich Widerstand gegen die auf der grünen Wiese geplante und heftig umstrittene Erweiterung Area 3 – Ost formiert. Die 17 Hektar große Fläche grenzt fast an das Landschaftsschutzgebiet an und ist von besonders hohem landschaftlichen, landwirtschaftlichen, kulturhistorischen und naturschutzfachlichen Wert – einer der letzten unverbauten Blicke auf die Plesseburg und das Leinetal.
Durch die optischen und physischen Barrieren soll nun das Areal für die im Gebiet vorkommenden Bodenbrüter wie Feldlerche und Rebhuhn unattraktiv gemacht werden, damit die Bauarbeiten im Sommer ungestört ablaufen können. „Da es sich um Arten handelt, die vom Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt sind, sind diese Maßnahmen abzulehnen. Es ist auch damit zu rechnen, dass die wertvollen Flächen im nahen Landschaftsschutzgebiet negativ beeinträchtigt werden.“, so Professor Holger Kreft vom Aktionsbündnis. „Dass der interkommunale Zweckverband es nun so eilig hat und versucht, vollendete Tatsachen zu schaffen, wundert uns, ist doch ein Normenkontrollverfahren mit Eilantrag beim OVG Lüneburg gegen die Bauplanung noch anhängig“, so Gerlinde Haller vom Aktionsbündnis, die die Planungen von Anfang an verfolgt hat.
Das Aktionsbündnis wiederholt seine Forderung nach einem Moratorium, in dem der derzeitige Planungsstand eingefroren und ein breiter, transparenter und ergebnisoffener Informations- und Diskussionsprozess mit den Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen Gemeinden Nörten-Hardenberg und Bovenden/Eddigehausen über die wirtschaftlichen Chancen und die Risiken für Natur, Umwelt und Mensch initiiert wird.